SATA zu Besuch bei der Schreinerei Neufeld

SATA zu Besuch bei der Schreinerei Neufeld

PRAXISBERICHT

Qualität als Maßstab

Mit einer gemütlichen Hinterhofwerkstatt hat der Betrieb von Uwe Neufeld nicht mehr viel gemeinsam. Ein moderner Büroteil empfängt die Besucher; ein massiver Naturholztisch, eine geschmackvoll lackierte Theke, Büroschränke mit Türen aus gebürsteter Weißtanne. Kunden, die sich hier ein Angebot holen, dürfen von Anfang an das Gefühl haben, dass keine halben Sachen gemacht werden. Neufeld ist tatsächlich in den verschiedensten Bereichen tätig. Ausbauten, Renovierungen, Küchenund Möbelbau stehen ebenso im Auftragsbuch wie größere Objektsachen und Messebau, gelegentlich Auftragsarbeiten für Industriekunden. „Wir haben auch schon Transportpritschen für Lastenfahrräder gemacht“, schmunzelt Uwe Neufeld. Ein dankbarer Auftrag, um Maschinen auszulasten, zumal die Fristen eine flexible Planung möglich machten. „Es kommt sogar vor, dass wir für Kollegen und Partnerbetriebe fertigen und zuliefern, wenn die mal Auftragsspitzen und Engpässe haben, zum Beispiel bei Messen.“ Wo der Inhaber einen Wettbewerbsvorteil sieht? „Bei uns stimmen die Abläufe. Wir haben eine gute Struktur – und eine Ausstattung, wie sie auch ein 50-Mann-Betrieb haben könnte.“ Noch vor anderthalb Jahren hätte sich vermutlich Uwe Neufeld selbst nicht vorstellen können, wie gut eingespielt und fast selbstverständlich heute die Prozesse ineinandergreifen. Ein Großbrand hatte den Betrieb völlig zerstört. „Im April 2023 war das“, erinnert sich Neufeld. „Ich war über die Mittagszeit zuhause, und beim Espresso hat mein Handy geklingelt.“ Als er bei seinem Betrieb ankommt, schlagen Flammen meterhoch aus den Gebäuden. „Den Schlepper konnte ich noch herausfahren – eine verrückte Aktion, im Nachhinein.“ Das Feuer war vermutlich im Lackmischraum ausgebrochen. Als die Feuerwehr eintrifft, ist die Halle schon nicht mehr zu retten – lediglich das Übergreifen des Brandes auf die Nachbargebäude kann verhindert werden. Alle Mitarbeiter sind glücklicherweise in Sicherheit – ansonsten ist nichts mehr zu machen. „Da stehen Sie dann und schauen zu, wie Ihr Lebenswerk abbrennt.“ Nach dem ersten Schock macht sich das NeufeldTeam an die Analyse der Lage. „In so einer Situation merken Sie dann, wie gut sie versichert sind. Und man findet sehr schnell heraus, wo man unterversichert ist.“ Trotz aller Widrigkeiten geht es zügig an die Planung für den Wiederaufbau – eine Mammutaufgabe und ein Vorhaben, das von vielen Beteiligten abhängt. Für die involvierten Behörden hat Neufeld nur positive Worte. „Die Ämter waren sehr darum bemüht, das Verfahren zügig und kooperativ abzuwickeln. Da zeigt sich der Zusammenhalt in einer Gemeinde wie dieser.“ Am 22. Dezember 2023 beauftragt Neufeld alle Arbeiten, Ende Januar 2024 ist Spatenstich. Im Herbst desselben Jahres beginnt bereits der Probebetrieb. Die große Halle des Betriebs wurde fast eins zu eins wiedererrichtet, nur der angrenzende Büroteil ist neu. Im Zuge der Erneuerung von Werkzeugen und Maschinenpark sind auch drei neue SATAjet 1000 B Lignum 3 eingezogen. Uwe Neufeld schätzt an seinen Lackierpistolen vor allem ihre Qualität und Zuverlässigkeit. „Die Pistolen sind einfach robust – die können sogar mal runterfallen. Sie sind gut zu reinigen, leicht zu demontieren und wieder zusammenzusetzen. Das ist kein Schnickschnack.“ Bei Neufeld werden sowohl wasserbasierte als auch Lösemittellacke verarbeitet. Uwe Neufeld sieht bei den wasserbasierten Lacken zwar eine deutliche Entwicklung und erwartet noch weitere Qualitätsfortschritte. Bei manchen Anwendungen greift er aber vorzugsweise zu 2K-PUR-Lacken. „Wenn die Ansprüche an die Kratzfestigkeit von Oberflächen sehr hoch sind, zum Beispiel im Hotelbereich, sehe ich einen 2K-PUR-Lack noch vorne.“ Unabhängig vom Material gilt: Mit derselben Akribie und Leidenschaft, mit der Möbel und Ausbauten gefertigt oder restauriert werden, werden sie lackiert. Ob Schrankfronten, Messemöbel, Korpusse, Ladenmöbel oder Wandelemente. Und das Know-how? „Natürlich hat man als Schreiner auch Oberflächenkurse. Aber die Handfertigkeit lernt man beim Machen.“ Herzblut und Liebe zum Handwerk – das ist der rote Faden, der sich bei Neufeld durchzieht. Eine Haltung, der wir uns nur anschließen können.

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